Dubai. Im Geschäftszentrum, im 93. Stockwerk eines Wolkenkratzers, befindet sich die Hotelsuite des amerikanischen Ehepaares Jones und seinen drei Kindern. Sie reisen zweimal im Jahr hierher, um, wie sie es nennen, die herrliche Aussicht zu genießen. Der Blick aus den Zimmern ist wirklich großartig. Die Skyline gigantisch. Weit unter ihnen, in den Schluchten der Großstadt, haben die Städteplaner Grünoasen mit Palmen errichtet, da werden die Rassehunde Gassi geführt. Wo die Gebäude immer niedriger werden, in einiger Entfernung, ist das Meer zu sehen. Nur ist es an den dortigen Stränden manchmal so heiß, dass die Jones` es oft bevorzugen den hoteleigenen Pool mit seinen schattenspendenden bunten Baldachinen, aufzusuchen. Auch gehen hier die kühlen Getränke nie aus, die von zuvorkommendem Personal freundlich und diskret serviert werden. Die Kinder, im Alter von sieben bis zwölf, zwei Mädchen und ein Junge, freuen sich immer auf diese unbeschwerte Ferienzeit.
Die Vormittage verbringt die Familie in der großen Shoppingmeile mit anschließendem Brunch, nachmittags gehts auch manchmal ab in die Wüste. Es ist für alle, außer für den Vater, eine wohltuende Zeit. Er hat meetings, zu ganz unterschiedlichen Zeiten. Manchmal gleich in der Früh, oder auch ab und zu spätabends. Das kommt immer darauf an, wann seine Gesprächspartner mit dem Flieger ankommen. Diese Treffen dauern immer nur kurz, meistens fliegen seine Bekannten am selben Tag weiter. Zu einem anderen Treffen. Es sind Männer und auch Frauen in maßgeschneiderter, leichter Sommergarderobe, handgefertigten Schuhen und der nicht wegzudenkenden Laptoptasche. Was der Zweck dieser Besprechungen ist, dringt aus dem Arbeitszimmer nicht heraus. Nicht einmal Mrs. Jones kennt die genauen Umstände. „Geschäfte“, sagt sie, „mein Mann macht business“, wenn sie nach seinem Beruf gefragt wird.
Unlängst war erst ein Taiwanese zu Gast der nur eine Stunde blieb und ein offenes Gesicht hatte mit lachenden Augen wenn er sprach. Er schien sehr gut aufgelegt zu sein als er sich von Mr. Jones verabschiedete. Dieser stellte ihm noch seine drei Kinder vor, die der Taiwanese mit einem flotten " Do you have fun here?", begrüßte. Sie riefen laut "Yes", und erzählten gleich munter drauf los von ihrem bevorstehenden Ausflug in den Aquapark.
Der Asiate hörte aufmerksam zu, und seine Augen blitzten auf, als er antwortete:“ What a pity that I don`t have time for such nice things, I envy you, go and enjoy!“ Dann war er auch schon draußen aus der Tür, um den nächsten Flieger nach Marrakesch zu erreichen.